Way of Illness

Für uns kam Tiffys schwere Krankheit plötzlich und ohne Vorwarnung. Und dabei war eigentlich geplant, ein schönes, neues Leben in einem anderen Land anzufangen. Doch es kam alles ganz anders ....

Wir hatten unsere beiden Samtpfötchen in eine Katzenpension gebracht, denn wir steckten mitten im Umzug und diesen ganzen Stress wollten wir den Beiden ersparen und ihnen dafür ein paar schöne Tage mit anderen Katzen gönnen. - Urlaub vom Mensch!!!

Vorher jedoch waren wir mit Tiffany und ihrem Katerbrüderchen Dusty beim Tierarzt. Sie wurden geimpft, gechipt und gründlich untersucht. Dann hieß es, sie seien gesund und alles in bester Ordnung.

Eine Woche später ging es ab in die Tierpension auf Katzenurlaub. Ich versprach den Beiden viel Spaß mit anderen Katzen, viele Abenteuer und danach ein tolles neues Zuhause. Ich ahnte ja nicht, wie sehr ich mich irrte und dass ich mein Versprechen das ich meinen kleinen Fellnasen gegeben hatte, nicht halten konnte, was mir noch heute sehr zu schaffen macht .....

Etwa 10 Tage nachdem wir die Beiden in der Katzenpension abgeliefert hatten, wurde ich seltsam unruhig. Und das, obwohl ich nach 7 Tagen in der Pension angerufen hatte und mir versichert worden war, dass meine beiden Räuber sich gut eingewöhnten und alles in Ordnung sei.

Aber da war sie dann, diese innere Unruhe und das dumpfe Gefühl im Bauch. Auf mein Drängen hin rief mein Mann also nach 10 Tagen in der Tierpension an. Die Besitzerin war sehr aufgeregt und meinte, dass sie froh sei, dass wir uns meldeten, denn sie hätte schon mehrfach verzweifelt versucht uns telefonisch zu erreichen. Sie sagte uns, dass Tiffany bereits vor 2 Tagen spätabends als Notfall in die nahegelegene Tierklinik eingeliefert worden war. Sie hatte sich plötzlich auf den Boden gehockt und jämmerlich angefangen zu miauen. Daraufhin hatte die Besitzerin der Tierpension sie vorsichtig am Bauch berührt und festgestellt das Tiffany auf diese Berührung sehr empfindlich reagierte.

Auch wurde Tiffys Klagen und Miauen immer lauter. Daraufhin habe sie Tiffany in ihren Transportkorb gepackt und in die Tierklinik gefahren. Dort wurde Tiffany dann als Notfall aufgenommen. Es folgten viele Untersuchungen. Blut- und Urinentnahme, Röntgen und Ultraschall.

Während dieser Zeit lag Tiffy bereits am Tropf und erhielt schmerzstillende und aufbauende Medikamente und wurde künstlich ernährt.

In den nächsten beiden Tagen telefonierten wir abwechselnd mit der Tierpension und der Tierklinik um über den Gesundheitszustand unserer kleinen kranken Samtpfote auf dem Laufenden zu sein. - Jedoch verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand von Stunde zu Stunde. Ich war völlig verzweifelt und verstand die Welt nicht mehr. Scheinbar von einer Minute zur Anderen wurde aus einem vermeintlich gesunden und munteren Kätzchen ein schwerstkrankes Samtpfötchen.

Und wir wussten bis zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht so ganz genau, was unserem Tierchen fehlte. Das Einzige, was wir bis dahin erfahren hatten, war, dass sie schwer nierenkrank war und für den Rest ihres Lebens Medikamente und Spezialfutter bekommen müsse.

Die eine Niere war zu diesem Zeitpunkt um mehr als das Dreifache vergrößert, ihre Nierenwerte um das 5-fache erhöht und mit ihrer Leber stimmte auch was nicht. Als Nächstes hörten wir, dass sie Medikamente gegen Anämie erhielt, weil ihre weißen Blutkörperchen immer weiter in die Höhe schnellten.

Einen weiteren Tag später wurden wir zu einer Besprechung in die Tierklinik gebeten.

Zu diesem Zeitpunkt war ich schon voller Panik und böser Vorahnungen. Aber noch lebte Tiffany. Und wo Leben ist, ist auch noch Hoffnung, heißt es ja. Und ich klammerte mich an diese kleine Hoffnung. Und daran, dass meine kleine Tiffany ja eine richtige Kämpferin war.

It's Time to Say Goodbye...

In der Tierklinik angekommen, mussten wir noch eine kleine Weile warten, dann wurden wir ins Sprechzimmer gerufen.

Der Anblick der sich mir bot, brach mir fast das Herz. Nie werde ich vergessen, wie krank und hilflos sie war und wie sie mich ansah.

Da lag mein armes kleines Katzenkind auf dem Untersuchungstisch und ich sah sofort, wie sehr sie um ihr kleines Leben kämpfte. An ihrem rechten Hinterpfötchen war mit einem Verband der Tropf befestigt, über den sie ihre Medis erhielt. Sie war völlig groggy. Und ich sah, wie sie röchelte und wie sehr sie um jeden Atemzug kämpfen musste.

Dann erklärte mir die behandelnde Tierärztin die Situation:

Tiffany hatte eine Niereninsuffizienz!

In unserer Gegenwart wurde ein Ultraschall gemacht. Das Bild zeigte, dass die eine Niere sehr stark vergrößert war und dass sie auf der Leber 5 unterschiedlich große Tumore hatte. Und der ganze Bauchraum war voller Flüssigkeit!

Ihre Nierenwerte waren weiter in die Höhe gegangen und die Leberwerte waren ebenfalls katastrophal. Außerdem waren die weißen Blutkörperchen extrem hoch und stiegen stündlich weiter an.

Und dann hatte sie auch noch einen Herpesvirus, der die oberen Atemwege befallen hatte und der einen sehr schweren Verlauf nahm. Das bewirkte, dass sie sehr schwer Luft bekam und so um jeden einzelnen Atemzug kämpfen musste.....

Da stand ich nun an diesem Untersuchungstisch und sah, wie sehr sich meine kleine Fellnase quälte. Sie kämpfte so unglaublich tapfer, um bei uns und ihrem Katerbruder Dusty zu bleiben. Aber es gab keine Hoffnung mehr. Zu schwer war ihre Erkrankung und zu schwach schon ihr kleiner Körper.

Ich sah das kleine Flehen in ihren wunderschönen blauen Augen, das zu sagen schien: Bitte, hilf mir!!

Da traf ich die wohl schwerste Entscheidung, die man treffen muss, wenn man ein geliebtes Tier sein Eigen nennt. Ich gab mein Einverständnis zu der Spritze, die den erlösenden Schlaf bringen sollte.

Zuvor jedoch sprach ich noch ein ganz kleines Weilchen mit meinem über alles geliebten Fellnäschen. Sie bewegte ihre kleinen Öhrchen ganz minimal. Ich wusste nun, dass sie mich erkannt hatte und mir aufmerksam zuhörte.

Ich streichelte sie ganz vorsichtig und erzählte ihr unter Tränen, dass sie nun ein kleines Schläfchen machen würde und wenn sie ihre Äuglein wieder öffnen würde, dann wären all ihre vielen Schmerzen weg und sie würde sich wieder ganz gesund fühlen.

Und dann wäre da noch eine wunderschöne Brücke in den allerschönsten Farben über die sie gehen würde und an deren anderem Ende man sie schon erwarten würde. Und dort gäbe es den ganzen Tag zu Fressen und zu Trinken und es wäre dort warmes, schönes Frühlingswetter und alle Fellnasen würden fröhlich miteinander spielen.

Und außerdem würde dort bereits eine andere Katze mit Namen Einstein auf sie warten um sie ins Land hinter dem Regenbogen zu begleiten....

All das erzählte ich meinem kleinen Katzenkind. Dann nickte ich der Tierärztin zu und sie gab meiner Tiffany die erlösende Spritze. Ich streichelte ihr kleines Köpfchen und redete ganz behutsam mit Tiffany, bis ihre Äuglein zur Ruhe gekommen waren und sie für immer eingeschlafen war. ....

Eines Tages, da bin ich ganz sicher, da werden wir uns wiedersehen und nichts wird uns dann jemals wieder trennen......

Gute Reise kleine Tiffany .... und komm wohlbehalten an im Land hinter der Regenbogenbrücke.

Im August 2009

Rainbowbridge

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